Von der Not zum Kult
Was Frankfurts Wasserhäuschen so besonders macht
Trinkhalle, Büdchen, Kiosk – Namen gibt es viele, aber die Frankfurter nennen die kultigen kleinen Gebäude, die aus dem Stadtbild nicht wegzudenken sind, am liebsten: Wasserhäuschen. Und das beschreibt ziemlich genau ihre Entstehungsgeschichte ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Trinkwasser der Mainmetropole war damals höchstens abgekocht genießbar, also stellten Apotheker künstliches Mineralwasser her und verkauften es in Flaschen, die mit einer Glaskugel verschlossen waren.
In der Stadt war man begeistert und vergab den neuen Wasserhäuschen schnell die Lizenz zum „Klickerwasser“-Verkauf. Lieber das als Bier oder gar Schnaps! Ihre Zahl wuchs stetig an; bis zu 800 Wasserhäuschen gab es in den 1970ern. Heute sind es noch knapp 300. Ihr Sortiment haben die Häuschen im Laufe der Zeit erweitert und verändert, was sie geblieben sind: Treffpunkte für die Menschen im jeweiligen Viertel.