Wenn Richard Strauss komponiert, ist das Theater nicht weit. Zupackende Klänge, effektvolle Gesten – seine Sinfonischen Dichtungen lassen so unterschiedliche Charaktere wie Till Eulenspiegel und Macbeth im Konzertsaal erstehen und plastisch Form annehmen. Das Orchester als Klang-Wunderkammer. Andrés Orozco-Estrada, der ehemalige hr-Chefdirigent hat eine ganz besondere Liebe entwickelt zu den Werken von Richard Strauss. Orchester und Dirigent müssen da auf einer Wellenlinie agieren, Strauss-Partituren sind Trümpfe, die es gekonnt auszuspielen gilt. Oder soll man von musikalischen Hochseilakten sprechen? Einen solchen hat jedenfalls Augustin Hadelich zu absolvieren im Finale des ansonsten so lyrischen, nachgerade spätromantischen Barber-Violinkonzerts. Für Hadelich – einst Wunderkind, doch längst einer der führenden Violinisten gleich welcher Generation – verbindet sich mit Barbers Konzert Emotion und Gefühl, wie er sagt. Und konkret mit dem Thema des langsamen Satzes etwas Physisches und zugleich Menschliches, nämlich: »Gänsehaut«.
Dates
Good to know
Organizer
Hessischer Rundfunk
Betramstrasse 8
60320 Frankfurt am Main